Dienstag, 5. März 2013

denkbar ?


Die hohe Wahrheit vom achtfachen buddhistischen Pfad zur Aufhebung des Leidens
1.   rechte Anschauung
2.   rechtes sich entscheiden
3.   rechtes Reden
4.   rechtes Handeln
5.   rechter Beruf
6.   rechtes Mühen
7.   rechtes Gedenken
8.   rechte Konzentration


das alles ist ja schön und gut, für mich aber schwer zu verstehen, was wird denn da anempfohlen  zu tun? Ich habe einen Text gefunden, der mich in Erstaunen und Freude versetzte, er brachte sehr hilfreiche Erklärungen aus nicht buddhistischer Feder:
mit der Überschrift:
Acht Seelenvorgänge für die Tage der Woche auf die man Aufmerksamkeit und Sorgfalt verwenden sollte
Samstag     die richtige Meinung/Vorstellung
Auf seine Vorstellungen (Gedanken) achten. Nur bedeutsame Gedanken denken. Nach und nach lernen, in seinen Gedanken das  Wesentliche vom Unwesentlichen, das Ewige vom Vergänglichen, die Wahrheit von der bloßen Meinung zu scheiden. Beim Zuhören der Reden der Mitmenschen versuchen, ganz  still zu werden in seinem Innern und auf alle Zustimmung, namentlich alles abfällige Urteilen (Kritisieren, Ablehnen), auch in  Gedanken und Gefühlen, zu verzichten. Dies ist die sogenannte  «richtige Meinung».
Sonntag      das richtige Urteil
Nur aus begründeter voller Überlegung heraus selbst zu dem Unbedeutendsten sich entschließen. Alles gedankenlose Handeln, alles bedeutungslose Tun soll von der Seele ferngehalten werden. Zu allem soll man stets wohlerwogene Gründe haben. Und man soll unbedingt unterlassen, wozu kein bedeutsamer Grund drängt.  Ist man von der Richtigkeit eines gefaßten Entschlusses überzeugt, so soll auch daran festgehalten werden in innerer Standhaftigkeit.
Dies ist das sogenannte  «richtige Urteil», das nicht von Sympathie und Antipathie abhängig gemacht wird.
Montag       das richtige Wort
Das Reden. Nur was Sinn und Bedeutung hat, soll von den Lippen desjenigen kommen, der eine höhere Entwickelung anstrebt. Alles Reden um des Redens willen - zum Beispiel zum Zeitvertreib - ist in diesem Sinne schädlich. Die gewöhnliche Art der Unterhaltung, wo alles bunt durcheinander geredet wird, soll vermieden werden; dabei darf man sich nicht etwa ausschließen vom Verkehr mit seinen Mitmenschen. Gerade im Verkehr soll das Reden nach und nach zur
Bedeutsamkeit sich entwickeln. Man steht jedem Rede und Antwort, doch gedankenvoll, nach jeder Richtung hin überlegt. Niemals ohne Grund reden! Gerne schweigen. Man versuche, nicht  zu viel und nicht zu wenig Worte zu machen. Zuerst ruhig hinhören und dann verarbeiten. Man heißt diese Übung auch: «das richtige Wort».
Dienstag    die richtige Tat
Die äußeren Handlungen. Diese sollen nicht störend sein für unsere Mitmenschen. Wo man durch sein Inneres (Gewissen)  veranlaßt wird zu handeln, sorgfältig erwägen, wie man der Veranlassung für das Wohl des Ganzen, das dauernde Glück der  Mitmenschen, das Ewige, am besten entsprechen könne. Wo man aus sich heraus handelt — aus eigener Initiative -, die Wirkungen seiner Handlungsweise im voraus auf das Gründlichste erwägen.
Man nennt das auch  «die richtige Tat».
Mittwoch   der richtige Standpunkt
Die Einrichtung des Lebens. Natur- und geistgemäß leben, nicht  im äußeren Tand des Lebens aufgehen. Alles vermeiden, was Unruhe und Hast ins Leben bringt. Nichts überhasten, aber auch nicht träge sein. Das Leben als ein
Mittel zur Arbeit, zur Höherentwickelung betrachten und demgemäß handeln.
Man spricht in dieser Beziehung auch vom  «richtigen Standpunkt».
Donnerstag   menschliches Streben/ alle genannten Übungen zur Gewohnheit werden lassen
Das menschliche Streben. Man achte darauf, nichts zu tun, was außerhalb seiner Kräfte liegt, aber auch nichts zu unterlassen, was innerhalb derselben sich befindet. Über das Alltägliche, Augenblickliche hinausblicken und sich
Ziele (Ideale) stellen, die mit den höchsten Pflichten eines Menschen zusammenhängen, zum Beispiel deshalb im Sinne der angegebenen Übungen sich entwickeln wollen, um seinen Mitmenschen nachher um so mehr helfen und raten zu können, wenn vielleicht auch nicht gerade in der allernächsten Zukunft. Man kann das Gesagte auch zusammenfassen in:
«Alle vorangegangenen Übungen zur Gewohnheit werden lassen».
Freitag    das richtige Gedächtnis
Das Streben, möglichst viel vom Leben zu lernen. Nichts geht an uns vorüber, das nicht Anlaß gibt, Erfahrungen
zu sammeln, die nützlich sind für das Leben. Hat man etwas unrichtig oder unvollkommen getan, so wird das ein Anlaß, ähnliches später richtig oder vollkommen zu machen. Sieht man andere handeln, so beobachtet man sie zu einem
ähnlichen Ziele (auch nicht mit lieblosen Blicken). Und man tut  nichts, ohne auf Erlebnisse zurückzublicken, die einem eine Hilfe sein können bei seinen Entscheidungen und Verrichtungen. Man kann von jedem Menschen, auch von Kindern, viel lernen, wenn man aufpasst.
Man nennt diese Übung auch  «das richtige Gedächtnis» das heißt sich erinnern an das Gelernte, an die gemachten Erfahrungen.
Zusammenfassung   richtige Beschaulichkeit/ Meditation
Von Zeit zu Zeit Blicke in sein Inneres tun, wenn auch nur fünf  Minuten täglich zur selben Zeit. Dabei soll man sich in sich selbst versenken, sorgsam mit sich zu Rate gehen, seine Lebensgrundsätze prüfen und bilden, seine Kenntnisse - oder auch das Gegenteil - in Gedanken durchlaufen, seine Pflichten erwägen, über den Inhalt und den wahren Zweck des Lebens nachdenken, über seine eigenen Fehler und Unvollkommenheiten ein ernstliches Mißfallen haben, mit einem Wort: das Wesentliche, das Bleibende herauszufinden trachten und sich entsprechende Ziele, zum Beispiel zuerwerbende Tugenden, ernsthaft vornehmen. (Nicht in den Fehler verfallen und denken, man hätte irgend etwas gut
gemacht, sondern immer weiter streben, den höchsten Vorbildern nach.)
Man nennt diese Übung auch  «die richtige Beschaulichkeit».

gefunden bei:  Rudolf Steiner  GA 267 Seite 67 und folgende